Allergien - Fehlalarm des Immunsystems
Allergiebehandlung
Allergien haben in den letzten Jahrzehnten weltweit in dramatischer Weise zugenommen. Insbesondere in durch westlich-urbanen Lebensstil geprägten Regionen. Etwa 20 bis 30 Prozent der europäischen Bevölkerung leiden in irgendeiner Form an einer Allergie.
Ursachen
Eine Allergie ist eine überschiessende Immunreaktion (Bildung von Antikörpern) auf an sich harmlose Stoffen (Antigene), die beim gesunden Menschen normalerweise keine Reaktion hervorrufen. Die auslösenden Faktoren sind vielfältig: höhere Exposition gegenüber Schadstoffen in der Luft, verminderte Exposition gegenüber Infektionen und Nutzvieh und möglicherweise Veränderungen in der Ernährung. Bei allen Formen der Allergie ist die Barrierefunktion der Haut oder Schleimhaut gestört.
Was kann zur Entstehung einer Allergie beitragen?
- Änderungen der Ernährungsgewohnheiten (Mikrowelle, Verzehr exotischer Früchte und Gewürze, so genanntes "Fast food" oder "functional food" etc),
- industriell hergestellte Nahrung mit chemischen Zusatzstoffen (z. B. Geschmacksverstärker, Nahrungsmittelfarbstoffe etc.),
- übertriebene Hygiene mit ausgiebiger Nutzung von Desinfektions- und Reinigungsmittel,
- Störungen der Darmbarriere und der Darmflora,
- Reduzierung toleranzfördernder Faktoren der Ernährung wie ungesättigte Fettsäuren,
- geringere Infektionsraten mit der Folge unzureichenden Trainings des Immunsystems,
- vermehrter Einsatz von Antibiotika und anderen das Immunsystem beeinflussenden Medikamenten,
- Kaiserschnitt, fehlendes Stillen,
- Umweltschadstoffe (z. B. Tabakrauch, Smog),
- Auswirkungen des Klimawandels,
- Weltweite Zunahme städtischer Lebensweisen,
- geringere Kinderzahl,
- ungesunder Stress.
Symptome einer Allergie können sein:
- Fliesschnupfen,
- wiederholtes Niesen
- Atembeschwerden, Astma,
- juckende Hautausschläge,
- Nahrungsmittelunverträglichkeit,
- Abwehrschwäche,
- Bauch- und Herzbeschwerden unklarer Genese,
- Erschöpfungszustände unklarer Genese,
- diffusen Störungen des Nervensystem,
- psychischen Erkrankungen,
- migräneartigen Kopfschmerz.
Weil allergische Krankheiten typisch multifaktorielle Erkrankungen sind, sind sie hinsichtlich ihrer genauen Ursache schwierig zu erfassen. Bekannt ist, dass diese Erkrankungen zum Teil genetisch, ein Großteil aber durch epigenitische Umstände (Epigentik http://www.epigonome.eu) beeinflusst werden.
Therapien
Klassischerweise behandelt die Schulmedizin Allergien häufig rein symptomatisch. Neben der Diagnostik des symptomauslösenden Allergens und dem Rat, dieses zu vermeiden, beschränkt sich die Akut-Therapie überwiegend auf die Anwendung von Antihistaminika und/oder Cortison. Cortison unterdrückt überschießende entzündliche Reaktionsweise, hat aber erhebliche unerwünschte Wirkungen. Diese Behandlungsform sollte möglichst akuten Zuständen vorbehalten bleiben. Antiallergika bekämpfen somit nur die Symptome, nicht aber das Fortschreiten der Erkrankung. Zwei Drittel aller Betroffenen entwickeln im Laufe ihres Lebens weitere Allergien.
Ein anderer Weg ist die Hyposensibilisierung (spezifische Immuntherapie). Die Fehlregulation des Immunsystems wird dabei schrittweise eingedämmt. Entweder wird das Allergen in winziger Menge und steigender Dosierung über einen längeren Zeitraum subkutan (unter die Haut) gespritzt oder sublingual (unter der Zunge) verabreicht. Die Immunzellen werden dabei schrittweise an das Allergen gewöhnt. Ein grosser Nachteil der Hyposensibilisierung ist allerdings der, dass sie nur dann durchführbar ist, wenn das Allergen bekannt und als Lösung überhaupt erhältlich ist. Da die meisten Patienten jedoch inzwischen multiallergisch sind, hat die Therapie häufig nur wenig oder nur kurzfristig Erfolg. Nicht bedacht wird hierbei, dass eine Schädigung der Schleimhäute vorliegen muss, um überhaupt eine allergische Reaktion auszulösen.
Die Behandlung der Neurodermitis erfolgt fälschlicherweise häufig nur äußerlich durch Cortisoncreme oder durch Lichttherapie. Inzwischen ist jedoch geklärt, dass die Hautsymptomatik lediglich ein Spiegelbild innerer Störungen des Organismus ist. Denn mit Ausnahme der direkten Kontaktallergien der Haut nehmen allergische Reaktionen in der Regel Ihren Ausgang von den Schleimhäuten. Die Biomedizin sieht daher die Notwendigkeit, die gesteigerte Darmwandpermeabilität (Durchlässigkeit) durch eine Therapie der Schleimhäute mit Mikrobiota zu normalisieren. Dadurch wird eine Chronifizierung der Allergiebereitschaft verhindert.
Schon ab dem Kleinkindalter sollte der Darm als größtes Immunorgan im Mittelpunkt gesundheitlicher Aufmerksamkeit stehen. Denn allergische Erkrankungen sind keine Bagatellerkrankungen! Sie gehen oft mit weiteren Beschwerden einher und führen zu einer deutlichen Beeinträchtigung der Lebensqualität (Studie vom Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin, Pneumologie, Allergologie und Infektiologie der Universitätsklinik Frankfurt - Privatdozent Dr Markus Rose).
Als selbstbetroffener Arzt empfehle ich allen Patienten, im Sinne der ganzheitlichen Behandlung stets das Zentralorgan Darm zu untersuchen. Daneben wird im Rahmen der orthomolekularen Medizin der individuelle Haushalt der Mineralstoffe, Vitamine und Spurenelemente laborchemisch ermittelt. Dabei lege ich besonderen Wert auf die Diagnostik von Laktose-, Fruktose-, Gluten- und Histaminintoleranzen. Zum einen, weil diese relativ häufig vorkommen, zum anderen, weil diese Unverträglichkeiten sonst oft gar nicht erkannt werden.
Ziel der ganzheitlichen naturheilkundlichen Behandlung ist die natürliche Regulation des übersteuerten Immunsystems
Ernährungsberatung
Darmsanierung
Mikronährstofftherapie
Autovaccinetherapie
Eigenblutbehandlung
Ab- und ausleitende Verfahren
Regulationstherapie
Grundsätzlich ist eine komplette Heilung nicht möglich. Jedoch ist eine deutliche Linderung bis zur Symptomfreiheit bei der Kombination der verschiedenen diagnostischen und therapeutischen Verfahren zu erreichen. Die genetisch bedingte Neigung zur allergischen Erkrankung bleibt allerdings bestehen.
Was kann ich als Patient selber machen?
Ordnungstherapie: Viele allergische Reaktionen können durch Stress und Überlastung getriggert oder zumindest verschlimmert werden. Von daher ist auf ausreichenden Ausgleich durch Entspannung, Sport und Meidung von Überlastungen zu achten.
Vor dem Zubettgehen sollten unbedingt geduscht und die Haare gewaschenwerden, um Pollen aus dem Haar bzw. vom Körper zu entfernen. Nachts sollten die Fenster im Schlafzimmer geschlossen bleiben. Die Kleider sollten nicht im Schlafzimmer abgelegt werden.
Ernährungstherapie: Da besonders zur Heuschnupfenzeit häufig Kreuzallergien zu Lebensmitteln bestehen, sollten diese gemieden oder die entsprechenden Nahrungsmittel nur im gekochten Zustand zu sich genommen werden.
Beifusspollen: rohe Tomaten, rohe Kartoffeln, rohe Karotten, Sellerie, Curry, Kamille, Anis, Koriander, Kümmel, Chilipfeffer, Kiwi, Melone
Birkenpollen: rohe Tomaten, rohe Karrotten, Sellerie, roher Apfel, Kirsche Nektarinen, Pfirsich, Pflaume, Kiwi, Haselnuss, Erdbeeren, Walnuss, rohe Mandeln, Anis, Koriander, Kümmel.
Gräserpollen: rohe Tomate, Melone, Erdnüsse.
Ambrosiapollen: Gurke, grüner salat, Zucchini, Banane, Honig- und Wassermelone.
Homöopathisch kann man schon vor und während der Heuschnupfenzeit mit Schwarzkümmel D3 3x1 Tablette und mit Pascoallerg® 3x1 Tabl. beginnen bzw. diese einnehmen.